Molekulare Stuhlflora-Analyse
Die gängige, seit Jahrzehnten verwendete Methode, die Stuhlflora zu analysieren, besteht darin, die verschiedenen Bakterien auf unterschiedlichen Nährmedien anzuzüchten und zu analysieren.
Der entscheidende Nachteil dieser Methode ist, dass sich nur vitale, d. h. lebende Bakterien anzüchten lassen. Durch den mitunter mehrere Tage dauernden Transport der Probe ins Labor sterben zahlreiche Bakterien ab. Dies hat häufig verfälschte Ergebnisse zur Folge. Die Molekularbiologie hingegen eröffnet hier völlig neue Wege. Mittels Polymerase-Kettenreaktionen (PCR) werden die Gene der Bakterien nachgewiesen, unabhängig davon, ob die Bakterien noch leben oder tot sind. Nur die molekulare Stuhlanalyse ist in der Lage, den Ist-Zustand der Darmflora anzuzeigen und somit
als einzige Methode transportunabhängig valide Testergebnisse zu produzieren!
Bacterioides/Firmicutes Ratio gute und schlechte Nahrungsverwerter
Im menschlichen Darm leben mehr als 100 Billionen Bakterien und bilden zusammen ein komplexes Ökosystem (Darmmikrobiom). Gerade die Darmflora wurde in den vergangenen Jahren mit der Entstehung von Krankheiten wie chronischen Darm- und Autoimmunerkrankungen und sogar Autismus in Verbindung gebracht.
Weiterhin wird spekuliert, dass hier die Ursachen für die sich rapide ausbreitende Adipositas-Epidemie und den damit assoziierten Folgekrankheiten wie Typ-2-Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und bestimmte Krebserkrankungen zu finden sein könnten. Die Abteilungen Firmicutes und Bacteroides machen zusammen ca. 90 % der gesamten Darmflora aus. Allerdings unterscheiden sich die jeweiligen Anteile von Mensch zu Mensch. Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge, könnten diese Unterschiede eine wichtige Rolle bei der Entstehung von verschiedenen Krankheiten spielen.
Unterschiede in den Mikrobiomen bei Adipösen und Schlanken machen sich vor allem an Vertretern der beiden Gattungen Bacteroides und Firmicutes fest. Nach reproduzierbaren wissenschaftlichen Ergebnissen, dominieren bei Normalgewichtigen Bacteroides-Stämme, bei Adipösen hingegen Firmicutes-Stämme. Eine derartige Verschiebung der Hauptstämme wirkt sich unmittelbar auf den Energiestoffwechsel aus. So produziert das Mikrobiom von Adipösen deutlich mehr Enzyme, die unverdauliche Kohlenhydrate wie Zellulose spalten können.
Damit holen diese Menschen viel mehr Energie aus ihrer Nahrung als Menschen, bei denen Bakterien der Gattung Bacteroides dominieren. Die lange bekannten Attribute „schlechter beziehungsweise guter Nahrungsverwerter“ bekommen hier nun ein biologisches, nachvollziehbares Gesicht.
Den entsprechenden Test ( Firmicutes-/Bacteroidetes-Ratio) können Sie bei uns bestellen. Die Probengewinnung ist denkbar einfach.