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Gelenksprothesenunverträglichkeit und Allergiebelastungen

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Blut-Analysen bei Freisetzung von Metallen aus Endoprothesen

Implantate aus den Werkstoffen Cobalt und Chrom (auch Titan oder Nickel) können durch Abrieb oder Korrosion zu einer deutlichen Erhöhung dieser toxikologisch relevanten Metalle im Blut führen. Bei Trägern von Hüftgelenksprothesen aus Chrom- und Cobalt-Legierungen liegen die Konzentrationen dieser Metalle häufig im Bereich 1-3 μg/l und sind verglichen mit der unbelasteten Normalbevölkerung daher bereits leicht erhöht. Es wurden auch schon diverse Fallstudien beschrieben, in denen es durch hohe Konzentrationen von mehreren hundert μg/l Cobalt oder Chrom zu gravierenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen gekommen ist [1-3], in Einzelfällen sogar mit tragischem Ende [4]. Es liegt daher nahe, die Gehalte an Cobalt und Chrom im Blut regelmäßig überprüfen zu lassen, um toxische Effekte beurteilen zu können. Ab welcher Konzentration dann ein Handlungsbedarf entsteht, ist sicherlich immer für den Einzelfall zu prüfen. Die britische Medicines and Healthcareproducts Regulatory Agency (MHRA) rät Patienten mit dem Typ Metall-auf Metall-Hüftprothesen sich jährlich untersuchen zu lassen und beschreibt Empfehlungen, wenn die Konzentrationen einen Wert von 7 μg/l Cobalt oder Chrom überschreiten [5]. Auch die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie empfiehlt Patienten mit Metallprothesen regelmäßige Blut-Untersuchungen. Im HIB Blutanalysalabor besteht eine langjährige Erfahrung mit der Bestimmung nahezu aller Metalle in Blut und weiterer biologischer Materialien. Geräte der ICP-Massenspektrometrie sind das Fundament für die qualitativ hochwertige und empfindliche Bestimmung von Chrom und Cobalt, sowie auch weiterer relevanter Metalle (z. B. Nickel, Molybdän und Titan) bei Gelenk- Endoprothesen-Trägern.

Analysiert werden die Stoffe:

Cobalt, Chrom, Nickel, Titan

Literatur:

 [1] B. Sampson and A. Hart, Ann. Clin. Biochem. 49, 118 (2012)

[2] M. Oldenburg et al., J Arthroplasty 24, 825e15 (2009)

[3] http://www.thehousefan.com/view/2496/stern-tvgefährliche-hüftprothesen-kobaltvergiftung-1/

[4] C. J. Gilbert et al., Can. J. Cardiol. 29 (2013)

[5] MHRA, Medical Device Alert, All metal-on-metal hipreplacements, 25.06.2012

Stand 10/2013

Allergisch bedingte Endoprothesenunverträglichkeit

Eine Typ-IV-Sensibilisierung (Spättypallergie) auf metallische Bestandteile in Implantaten und Inhaltsstoffe von Knochenzementen können für eine „Endoprothesenunverträglichkeit“ ursächlich sein. Vor allem, wenn bereits vor der Implantation eine Allergie gegen die genannten Materialien besteht, kann es nach Kontakt der Lymphozyten mit dem Allergen im periimplantären Gewebe zu Entzündungen kommen.

Als mögliche lokale Symptome werden oft von Menschen angegeben:

  • schmerzhafte Entzündung der Synovia (auch Synovialflüssigkeit oder Gelenkschmiere genannt)
  • Osteolysen (Knochenabbau)
  • aseptische Lockerung der Endoprothese

Durch den systemischen Charakter einer zellulären Immunaktivierung sind Hautreaktionen, wie lokale oder auch disseminierte Ekzeme, aber auch Wundheilungsstörungen ebenfalls mögliche Gründe einerAllergie auf inkorporierte Werkstoffe.

Für das Untersuchungsprofil werden 17 ml CPDA und 5 ml Vollblut zur Serumgewinnung benötigt.

Das Abnahme- und Versandmaterial (LTT-Blutentnahmeset) wird vom Labor kostenfrei zur Verfügung gestellt. Bei fachlichen oder organisatorischen Fragen erreichen Sie uns unter 0531 – 231 13 25

Analysiert werden die Allergierelevanten Werte: Chrom, Kobalt, Molybdän, Nickel, Titan, Aluminium, Vanadium, Niob, Zirconium (IV) –oxid, Methylmethacrylat, N, N-DAT (Änderungen möglich)

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